|
Evangelischer Kindergarten Musikalische Reise durch die Schöpfungsgeschichte EISENBERG: „König-David-Zertifikat“ an evangelische Kindertagesstätte übergeben - Ansprechendes Musikprogramm Zu einer musikalischen Reise durch die Schöpfungsgeschichte lud die evangelische Kindertagesstätte Eisenberg am Samstagnachmittag ein. Die Aufführung war das Ergebnis intensiver musikpädagogischer Arbeit, für die der Tagesstätte im Rahmen der Veranstaltung das „König-David-Zertifikat“ der Evangelischen Landeskirche verliehen wurde. Überreicht wurde die Auszeichnung von Albert Pflüger von der Speyerer Geschäftsstelle des Landesverbandes für Kirchenmusik. Im Jahr 2002 hatte der Verband die Aktion „König David“ gestartet, um das Singen und Musizieren in den rund 250 Kindergärten und Kindertagesstätten der Evangelischen Landeskirche der Pfalz zu fördern. Der Name des Projekts erinnert an den Verfasser zahlreicher Psalmen, der bereits vor 3000 Jahren durch Instrumentalmusik und Gesang seinem Glauben Ausdruck verlieh und Gott lobpreiste. „Als wir uns zur Teilnahme angemeldet hatten, wussten wir überhaupt nicht, was auf uns zukommt“, erklärte Tagesstättenleiterin Marianne Dech. Spannende sechs Monate sollten folgen. An der musikalischen Umsetzung des religiösen Themas wirkte maßgeblich Musikpädagogin Soja Kirsch mit, die seit über zehn Jahren für die Einrichtung arbeitet. Drei Erzieherinnen nahmen an der Fortbildung „Singen mit Kindern“ teil, die das Diakonische Werk anbietet. Das Besondere an diesem Seminar, das seit zwei Jahren auch Grundschullehrern offen steht, ist laut Norbert Rebholz, Geschäftsführer des Kirchenmusikamts, dass es nicht von Pädagogen, sondern von Musikern - in der Regel Bezirkskantoren - geleitet wird. Der Grundkurs schließe auch praktische „Hausaufgaben“ ein, die die Erzieher in ihrem Kindergarten erledigen müssen. In Aufbauseminaren könnten sie unter anderem lernen, ihre Stimme zu bilden. Um das „König-David-Zertifikat“ zu bekommen, muss in den Einrichtungen regelmäßig gesungen werden. Dabei sollte die Liedauswahl altersgerecht und vielfältig sein und geistliche Stücke einschließen. Das Repertoire muss gemeinsam mit örtlichen Musikgruppen einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden. Kriterien, die bisher von 40 Kindergärten erfüllt wurden, darunter die evangelische Kindertagesstätte in Eisenberg. Die gut organisierte Darbietung am Samstag, bei der vor selbst gebastelter Kulisse erfreulich kurze Beiträge für ein ansprechendes Programm sorgten, wurde vom Posaunenchor, dirigiert von Wolfgang Scherr, eröffnet. Anschließend erzählte Marianne Dech von der anfänglichen Finsternis auf der Erde und die Kindergartenkinder sangen vom ersten Tag, an dem Gott den Tag und die Nacht erschuf. Das Lied „Sein ist die Zeit“ gab der Kinderchor der protestantischen Kirchengemeinde unter Leitung von Pfarrer Karl-Ludwig Hauth zum Besten, bevor die Kindergartenkinder die nächste Strophe von „Du hast uns deine Welt geschenkt“ vortrugen, die vom zweiten Tag handelt. In dieser Weise abwechselnd zwischen den Kleinen aus der Tagesstätte, die teilweise auch auf Orff“schen Instrumenten spielten, und Musikgruppen der Kirchengemeinde ging es durch die ganze Schöpfungsgeschichte. Die Schöpfungsgeschichte setzten die „Nachwuchsmusiker“ der Kindertagesstätte auch mit Hilfe Orff‘scher Instrumente musikalisch um. - FOTO: BENNDORF Beteiligt waren auch der Flötenkreis und der Frauenchor (beide unter Leitung von Soja Kirsch) sowie zwei fantastisch singende Mütter, beide Mitglied im Kerzenheimer Chor „Femme fatales“: Anke Hofmann und Kerstin Müller. Sopranistin Hofmann verzauberte die Besucher mit Georg Friedrich Händels „Süße Stille, sanfte Quelle“, Müller sang - ebenfalls mit beachtlicher Stimme - „Oh, wie schön ist die Welt“. „Wir schulden dem Herrn immerwährend Dank, dass er uns an
seiner Schöpfung teilhaben lässt“, sagte Albert Pflüger
bei der Übergabe des „König-David-Zertifikats“. Er lobte
die Aufführung. Insbesondere habe ihm gefallen, mit welcher
Inbrunst die Kinder gesungen haben. Dies sei im „Die musikalische Erziehung ist neben der sprachlichen und sozialen seit 15 Jahren ein Schwerpunkt unserer Arbeit“, erklärte Pfarrer Friedrich Schmidt und fügte augenzwinkernd hinzu: „Es freut mich, dass man das in Speyer jetzt auch gemerkt hat.“ (abf) Die Rheinpfalz - Nr. 152, Dienstag, 04. Juli 2006 |