Protestantische Kirchengemeinde
Eisenberg/Pfalz


Protestantischer Kinderchor 

Kleine Sänger auf Daniels Spuren

WO FLEISSIG GEPROBT WIRD: Protestantische Kinderchöre aus Eisenberg und Grünstadt üben ein Musical ein

EISENBERG. Sie haben sich ein großes Projekt vorgenommen. Damit es auch klappt, üben sie fleißig dafür. Der Kinderchor der Protestantischen Kirchengemeinde Eisenberg will zusammen mit dem Kinderchor der Protestantischen Kirchengemeinde Grünstadt im Herbst das Musical „Daniel” aufführen.

Jeden Freitag ab 16 Uhr wird im Protestantischen Gemeindehaus in Eisenberg musiziert. Sven Heidenmann am Keyboard begleitet 14 Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren, Jungs und Mädchen gemischt. Aller Augen sind dabei auf den Dirigenten, Pfarrer Karl-Ludwig Hauth, gerichtet. Er gibt den Ton an, stimmt die Lieder an, unterbricht, wenn es sein muss, lässt wiederholen und lobt zur rechten Zeit. „Meist starten wir mit Atemübungen, Stimmbildung und Übungen zum Körpergefühl”, erklärt Hauth. Man beginne in der Regel mit bekannten Liedern und Melodien, die zunächst wiederholt werden. Auch Texte werden nachgesprochen.

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Jeden Freitag probt Pfarrer Karl-Ludwig Hauth (rechts) mit seinen kleinen Musical-Sängern. Im September soll das Stück aufgeführt werden. - FOTO: BOSTAN

„Da die Kinder teilweise noch nicht lesen können und andere zwar Buchstaben, aber keine Noten lesen können, werden die Texte von allen Liedern auswendig gesungen. Das heißt, die Kinder haben keine Notenblätter in der Hand”, erzählt Hauth. Es sei wichtig, sich immer wieder neu auf die Kinder einzustellen, die doch sehr unterschiedliche Stimmen haben und diese auch unterschiedlich gut unter Kontrolle haben. Sehr vorsichtig sei er mit Kritik, dafür großzügig mit Lob. „Ganz ohne Disziplin geht es allerdings nicht”, bestätigt er.

Schwierige Passagen werden öfter geübt, und wenn etwas gar nicht klappt, wird auch ein Lied mal unterbrochen und neu angestimmt. So beispielsweise bei dem Lied „Wir wollen Brücken bauen”. „Was war das denn für ein leises, zaghaftes ,Nein'?”, fragt Pfarrer Hauth beim ersten Durchgang des Liedes. „Sagt ihr zu Hause auch so zaghaft ,Nein', wenn ihr etwas nicht wollt?” Alle verneinen lachend. Beim zweiten Durchgang ist es schon besser. Die Kinder haben verstanden, worum es geht und singen mit kräftigen Stimmen. „Wir verlieren unser Ziel nicht aus den Augen und haben alle zusammen Freude am Gelingen”, sagt Hauth.

Es sei geplant, dass die jüngeren Kinder bei der Aufführung des Musicals ausschließlich im Chor singen und die Kinder ab neun Jahren auch kleine Szenen spielerisch darstellen. Seit Januar probt die Gruppe für das ehrgeizige Ziel. „Anfangs waren wir nicht sicher, ob wir es wirklich schaffen”, so Hauth. Aber die Kinder seien sehr motiviert, konzentriert bei den Proben und mit Spaß bei der Sache.

Die Geschichte des Musicals handelt von dem Propheten Daniel, der sein Volk, das Volk der Israeliter, durch die schwere Zeit der Babylonischen Gefangenschaft führt. Seine politischen Gegenspieler sind Nebukadnezar, Belsazar und Darius, Herrscher des babylonischen Reiches. Daniel, intelligent und gebildet, wird bei den jeweiligen Königen persönlicher Berater und Minister. Durch seine Gradlinigkeit, die er aus seinem unerschütterlichen Glauben erhält, bietet er den Königen in vielen Auseinandersetzungen die Stirn und führt so sein Volk sicher durch die Gefangenschaft.

Die Musik ist eine Mischung aus Rock, Jazz und orientalischen Klängen. „Das Musical hat lustige Szenen, aber auch spannende und traurige - eine gesunde Mischung, wobei Daniel in der Löwengrube und das Putzfrauenballett sicher zwei Höhepunkte darstellen werden”, meint Hauth. (bbq)

Info

Das Musical „Daniel”, geschrieben von Gerd-Peter Münden, soll voraussichtlich im September in der Martinskirche in Grünstadt und im November im Protestantischen Gemeindehaus oder in der Protestantischen Kirche in Eisenberg von den beiden Kinderchören der Protestantischen Kirchengemeinden Eisenberg und Grünstadt unter der Leitung von Katja Gericke-Wohnsiedler und Karl-Ludwig Hauth aufgeführt werden.

DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 131, Dienstag, 07. Juni 2011, Seite Nr. 15


Zur Sache: Der protestantische Kinderchor in Eisenberg

1994 startete der Kinderchor mit acht Kindern, die sich in Bestzeiten auf 34 steigerten. Derzeit besuchen 14 Kinder zwischen fünf und 13 Jahren die wöchentlichen Proben des Chors. „Manche Kinder, die beispielsweise in der ,Bläserklasse' der Grundschule Eisenberg sind, kommen nicht mehr zum Chor, weil sie jetzt auch freitags Probe haben”, bedauert Pfarrer Karl-Ludwig Hauth. Nachwuchs sei jederzeit erwünscht. Kommen könnten alle Kinder, gleich welcher Konfession und welchen Alters, die gerne singen. „Im Durchschnitt haben wir mit unserem Chor drei bis vier Auftritte pro Jahr”, so der Pfarrer. Die Kinder gestalten verschiedene Gottesdienste, auch den Waldgottesdienst, die Weihnachtsfeier beim Frauenbund und meist ein größeres Konzert pro Jahr. Man habe ein festes Repertoire an religiösen Kinderliedern, wobei immer wieder etwas Neues hinzukomme, damit es nie langweilig werde. Instrumentale Unterstützung bietet Sven Heidenmann am Keyboard.

Nach der Aufführung des Musicals „Daniel” im November würden die Proben mit voller Kraft auf Weihnachten ausgerichtet. „Wenn die Adventsfeiern beginnen, werden wir gerüstet sein”, so der Pfarrer lachend.

Wer im Chor mitsingen möchte, kommt einfach freitags um 16 Uhr zu den Proben ins Protestantische Gemeindehaus. Auskunft bei Pfarrer Hauth, Telefon 06351/8419. (bbq)

DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 131, Dienstag, 07. Juni 2011, Seite Nr. 15


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