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Haus der Kirche in Steinborn IM ADVENT: BESONDERE KIRCHEN (I) „Gottes Hütte unter den Menschen“ STEINBORN: Lebendiges Gemeindeleben im Haus der Kirche Von unserem Mitarbeiter Tobias Grauheding Viele Kirchengemeinden haben ein Imageproblem und gelten als angestaubt. Ein ganz anderes Bild bieten dagegen die engagierten Protestanten von Steinborn. Schon wer sich dem „Haus der Kirche“ im Zentrum nähert, kann an der Architektur erahnen, dass hier Kirche „irgendwie anders“ gemacht wird. Das vor fast zwei Jahrzehnten konzipierte Haus der Kirche (HdK) wirkt einladend. Turm und Glocken fehlen, nur ein Kreuz auf dem Dach und die Fenster lassen auf eine Kirche schließen. Die Fenster deuten ein Kreuz oder die ausgebreiteten Arme Jesu an. Die Dachkonstruktion soll für ein Zelt bei der biblischen Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste stehen, sagt Pfarrer Friedrich Schmidt. Bei der Einweihung im März 1987 sei der Bibelspruch „Gottes Hütte unter den Menschen“ für das Haus der Kirche geprägt worden, erinnert er sich. Entworfen und als Fertighaus schlüsselfertig
errichtet wurde es Mitte der 80er Jahre vom Eisenberger Architekten
Otto Radenheimer, damals als die Idee des „familiengerechten Heims“
viele Bauherren nach Steinborn lockte. Bei einem Architektenwettbewerb
stellte Radenheimer einen Mehrzweckbau vor, der mit einem modernen
Vereinsheim vergleichbar ist, gleichzeitig aber einen freundlich-stilvollen
Kirchenraum beherbergt. Natürlich fehlen auch Altar, Kreuz
und Orgel nicht. „Die Kirche wird bis auf die Posaunenchorprobe
nur für Gottesdienste genutzt“, sagt der für Steinborn
zuständige Pfarrer Karl-Ludwig Hauth. „Gelebt und gefeiert
wird unten.“
„Ab den 60er Jahren hat sich die Kirche für neue Ideen geöffnet“, erklärt Hauth. In Steinborn sei die junge, aktive Art der Kirche von Beginn an selbstverständlich gewesen. „Hier kann ich die Art Kirche umsetzen, die mir Spaß macht und auch gut ankommt“, freut sich Hauth. Die beiden Stockwerke bieten genug Platz für Veranstaltungen. Zum Teil mehrmals täglich wird das Gebäude von kirchlichen Gruppen genutzt, dazu kommen Veranstaltungen von Vereinen, Familienfeiern und Sitzungen des Ortsbeirates. Besonders glücklich ist Hauth, dass das
Miteinander von Gottesdienst und allgemeinem Kirchenleben optimal
möglich ist. So kann etwa nach den „Krabbelgottesdiensten“,
noch im Erdgeschoss gemeinsam zu Mittag gegessen werden, oder es
wird schon mal spät bei den Partys nach der Zu Gottesdiensten genutzt wird das Haus der Kirche auch von der katholischen Gemeinde. Mit einem Mietkostenvorschuss habe sie sich genauso wie die Stadt und die Landeskirche an den Baukosten von 100.000 Euro beteiligt. Die Hälfte sei durch Spenden zusammen gekommen. Die Namen aller Spender wurden im Grundstein hinter dem Altar verewigt. Auch jetzt ruft das Pfarramt zu Spenden auf, da das Haus der Kirche renoviert werden muss. 11.400 Euro hat die Kirchengemeinde an Eigenkapital aufzubringen. Die Landeskirche und der Kirchenbezirk haben bereits 7600 Euro bewilligt. INFO: Das Haus der Kirche im Internet über www.eveisenberg.de. Die Rheinpfalz - Nr. 277, Samstag, 27. November 2004 |
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Gemeindebrief Blick
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