Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


BLICK-Redaktionskreis

Auf „freie Mitarbeiter“ angewiesen

EISENBERG: Kirchlicher Redaktionskreis veröffentlicht monatlichen
„Blick“ - Vermutlich ältester Gemeindebrief der Region

„Das Dankesschreiben muss unbedingt mit“, fordert Friedrich Schmidt, geschäftsführender Pfarrer der Protestantischen Kirchengemeinde Eisenberg I, bei der Sitzung des Redaktionskreises „Blick“. Die Rede ist von einem Brief von Willi Bechberger, der anlässlich seines 95. Geburtstages von einer kirchlichen Delegation besucht worden war und sich schriftlich dafür beim „Blick“, dem nach Überzeugung des Redaktionsteams ältesten Gemeindebriefs der Region, bedankt.

Im November 1962 erschien das durchschnittlich zwölf Seiten starke Monatsblatt mit dem ausführlichen Titel „Blick in die evangelische Kirchengemeinde Eisenberg (Pfalz)“ zum ersten Mal. Die ehrenamtlichen „Redakteure“ des in einer Auflage von 700 bis 1000 Stück erscheinenden Gemeindebriefes haben im Laufe der Zeit gewechselt. Friedrich Schmidt, Jörg Krause und Helene Sonderschefer sind aber seit etlichen Jahren dabei. Alle vier Wochen treffen sie sich für jeweils eine knappe Stunde im Pfarramt, um die nächste Ausgabe zu erarbeiten.

Texte und Bilder, die von Krause am Computer zu Seiten zusammengestellt und auf einem extra dafür angeschafften hochwertigen Kopierer vervielfältigt werden, bekommen sie von Dritten. Das sind Gemeindeglieder, andere evangelische Geistliche wie Karl-Ludwig Hauth und freie Mitarbeiter, beispielsweise aus Kindergarten, Jugendgruppe und Frauenkreis. „Grundsätzlich drucken wir alles, was uns gegeben wird“, versichert Schmidt. Natürlich würden die Beiträge wenn nötig in Rechtschreibung und Grammatik korrigiert, manchmal müssten sie auch ein bisschen umgeschrieben werden. Das übernimmt „Lektorin“ Sonderschefer, der Jörg Krause jetzt eine Kopie in die Hand drückt. „Das ist etwas krakelig geschrieben“, so der Gemeindemitarbeiter, „können Sie das lesen?“ Das gehe schon, wenn man ihr das Original mitgebe, meint Helene Sonderschefer.
 

blrkreis.jpg (13 KB) - Foto: Benndorf

 

 

Einmal im Monat treffen sie sich, um die nächste Ausgabe des Gemeindebriefes
„Blick“ zu erarbeiten (von links):
Pfarrer Friedrich Schmidt, Helene Sonderschefer und Jörg Krause.
FOTO: BENNDORF

Sie hält ein Foto von Willi Bechberger hoch und kommentiert: „Ein schönes Bild.“ Schmidt nickt: „Das nehmen wir auch mit.“ Die Besprechung wird vom Telefon unterbrochen. Während Krause mit dem Anrufer redet, bringt die Ehefrau des Pfarrers, Edeltraud Hoch-Schmidt, Tee. Einen Augenblick später sind die drei „Redakteure“ wieder in ihre Arbeit vertieft. „Über Cristina Thiessen muss auch etwas ins Blatt“, bestimmt der Pfarrer. Thiessen ist Mitglied einer Mennonitengemeinde in Brasilien, deren Freiwilliges Jahr in Eisenberg zum Jahreswechsel zu Ende geht. „Wann findet das Frauenfrühstück statt?“, fragt Jörg Krause, der den Belegungsplan für das Gemeindehaus auf dem PC aufgerufen hat. Dann wird die Terminliste der Gottesdienste durchforstet. Ob es an Silvester wieder eine späte Andacht mit meditativer Musik geben werde, will Krause wissen. Schmidt winkt ab: „Wir haben im Moment keine musikalische Koryphäe.“ Man einigt sich auf einen entsprechend feierlichen Abschluss des Gottesdienstes, der dann um 19 Uhr in Eisenberg beginnen soll.

Damit ist der Redaktionskreis aber noch lange nicht fertig, denn er arbeitet gerade am „Jahres-Blick“. Von dieser erweiterten Ausgabe des Gemeindebriefes, die entgegen der üblichen Verfahrensweise in einer Druckerei in Bruchsal fertig gestellt wird, werden immer am ersten Sonntag im Dezember 1500 Stück verteilt. Der „Jahres-Blick“ enthält unter anderem auch den Rechenschaftsbericht der Gemeinde, Listen von Taufen und Hochzeiten, die im Laufe des Jahres stattgefunden haben, sowie Informationen über Spendenaufrufe und weitere Aktionen. „Der ‚Blick’ wird kritisch gelesen“, hat Friedrich Schmidt anhand von Rückmeldungen seiner Gemeindeglieder festgestellt. Nachwuchssorgen plagen den Pfarrer, der 2006 in den Ruhestand geht, nicht: „Im letzten ,Jahres-Blick’ hatten wir eine Umfrage gemacht, um zu erfahren, wie viele Menschen bereit sind, bei uns freiwillig mitzuarbeiten“, erzählt er. Immerhin sieben Leute hätten sich gemeldet, freut sich Schmidt. (abf)

Die Rheinpfalz - Nr. 273, Dienstag, 23. November 2004


 

Gemeindebrief Blick - Jahresübersicht
Kirchengemeinde (Auswahl)
Was ist neu?