Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Punkrock-Band B.A.S.I.X

„Wollen so viele Jugendliche wie möglich erreichen“

STEINBORN: Seit Dezember gibt es in der protestantischen Kirchengemeinde eine christliche Punkrock-Band

Von unserer Redakteurin Dorothea Richter

„Danke für diesen guten Morgen“, wer kennt dieses bekannte Kirchenlied nicht? Im Kirchenraum des Hauses der Kirche in Steinborn erklingt es allerdings in einer ungewohnten Version: Punkrock. Seit Dezember gibt es in der protestantischen Kirchengemeinde Steinborn nämlich B.A.S.I.X, eine christliche Punkrock-Band.

Matthias Steinhauer (18 Jahre, Bass), Manuel Weinheimer (19, E-Gitarre), Kristin Schäfer (19, Gesang), Michael Steinhauer (13, Schlagzeug) und Willi Just (18, Orgel) haben sich seit Dezember vergangenen Jahres zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Matthias, Kristin und Michael spielen bereits in der Jugendgottesdienstband der Kirchengemeinde mit, die allerdings „etwas ruhigere Musik macht“, wie die jungen Leute erzählen.

basix.jpg (69 KB) - Foto: Studenski

Wollen mit ihrer Musik anderen Jugendlichen ihren Glauben vermitteln (von links): Manuel Weinheimer, Matthias Steinhauer, Michael Steinhauer, Kristin Schäfer und Willi Just.
FOTO: STUDENSKI

Christliche Inhalte und Punkrock, das ist für die Fünf kein Widerspruch: „Wir verstehen den Punkrock nicht als Ausdruck von Trotz, sondern als verbindendes Element.“ Mit der Musik wollen sie anderen Jugendlichen Glauben vermitteln, zeigen, „dass Kirche lebt“ und zudem das „verstaubte Gottesdienstimage“ aufbessern. Auch wenn sie Punkrock spielten, legten sie doch sehr viel Wert darauf, dass die Stücke immer noch melodisch „rüberkommen. Ihre Songs finden sie größtenteils in den „klassischen“ Liederbüchern, die es für Jugendgottesdienste schon gibt. „Dann probieren wir einfach aus, welche Lieder sich gut in eine rockige Version bringen lassen und spielen sie“, erklären die Bandmitglieder.

Alle sind schon länger in der Kirchengemeinde engagiert. Kristin und Matthias sind beispielsweise als Betreuer beim CVJD und in der Evangelischen Jugend aktiv. Willi spielt ab und zu als Urlaubsvertretung die Orgel im Gottesdienst in Eisenberg.

Pfarrer Karl-Ludwig Hauth, der ebenfalls zu der Probe gekommen ist, wippt mit seinen Füßen zum Takt von Knockin“ on Heavens Door, das die Band als nächstes spielt. Er unterstützt das Projekt und stellt den Jugendlichen den Kirchenraum zum Proben zur Verfügung. „Ich finde das gut. Mit der Musik finden die jungen Leute einen Ausdruck für ihren Glauben und für ihre Haltung und geben damit ein wichtiges Signal.“

Mit ihrer Musik will die neue Band „so viele Jugendliche wie möglich“ erreichen. Bei Jugendgottesdiensten in Grünstadt und Maxdorf haben sie schon gespielt und „nur positive Rückmeldungen“ erfahren. „Die Pfarrer, die die Gottesdienste gehalten haben, haben uns vorher ihre Liedwünsche mitgeteilt, und wir haben die Songs dann in eine rockige Version gebracht“, erzählt die Band, die zurzeit gerne noch neue „Aufträge“ annimmt. Das nächste Mal werden sie am 10. September in Asselheim mit zwei anderen Gruppen bei einem Benefizkonzert zu hören sein.

In den Ferien wird „so oft wie möglich“ geprobt, wenn die Schule wieder los geht, einmal pro Woche. Auch ein Demo-Band soll irgendwann einmal aufgenommen werden.

INFO:

Wer Kontakt zur christlichen Punk-Rock-Band aufnehmen will, kann sich bei Matthias Steinhauer unter 0176/21622841 melden.

Die Rheinpfalz - Nr. 198, Freitag, 26. August 2005


Gesangbuchlieder ganz ungewohnt interpretiert

Steinborner Punkrockgruppe will Jugend die Botschaft des Herrn näher bringen - Üben im Gemeindehaus

Steinborn. „Das war voll aus dem Rhythmus!“, mosert Willi Just und hört abrupt auf, Keyboard zu spielen. Auch die Instrumente der anderen Mitglieder der christlichen Punkrockgruppe Basix verstummen. Bassist und Bandleader Matthias Steinhauer gibt Zeichen für einen neuen Versuch. Die Stimmung im Steinbomer Haus der Kirche ist leicht gereizt, schließlich soll morgen beim Benefizkonzert in Asselheim alles gut laufen.

„Das wird unser dritter Auftritt“, sagt Kristin Schäfer, Sängerin des fünfköpfigen vor knapp einem Jahr gegründeten Ensembles. Bisher hätten sie schon bei Jugendgottesdiensten in Grünstadt und Maxdorf gespielt. Punkrock in der Kirche? Er sorge für frischen Wind in den Gottesdiensten, sagt die 19-Jährige, die gemeinsam mit Matthias auch Mitglied in der Jugendgottesdienstband der Kirchengemeinde ist.

basixb.jpg (56 KB - Foto: Benndorf) 

Im Haus der Kirche: Basix-Musiker proben für dritten Auftritt. (Foto: Benndorf)

Die Originaltexte von beispielsweise „Groß ist unser Gott“ oder „Jesus in my house“ werden von Basix nicht - wie bei einer Punkrockband zu vermuten - in zynisch-resignative Texte umgeschrieben, nur die Musik wird ungewohnt interpretiert. Punkrock als verbindendes Element, als Zeichen, dass die Kirche lebt. „Wir wollen mit christlicher Musik gute Laune verbreiten“, erläutert Matthias (18), der zuvor zusammen mit dem ein Jahr älteren Gitarristen Manuel Weinheimer in der Band
„Leitplanke“ gespielt hat.

Nachdem sich diese Gruppe aufgelöst hatte, sei auf Matthias Steinhauers Initiative hin und mit dessen erst 13-jährigem Bruder Michael als Schlagzeuger Basix entstanden, erzählt Willi. Der Zwölftklässler aus dem Nordpfalz-Gymnasium in Kirchheimbolanden, der bereits am Ende der Grundschulzeit die Orgel für sich entdeckt hat und inzwischen Organist in der Kirche ist, will mit seinem Keyboard
„mehr Melodie in die Musik reinbringen, andere Akzente setzen“. Es gebe kein bestimmtes Schema, nach dem die Lieder aus den kirchlichen Gesangbüchern umkomponiert würden, erläutern die Musiker. Zunächst schaue man sich die Noten und Akkorde eines neuen Stückes an und prüfe, ob es für alle Bandmitglieder spielbar sei. Grundmelodie und Rhythmus stünden meist nach etwa 30 Minuten, dann gehe es an die Verfeinerung.

Inzwischen hat die Gruppe rund 25 Stücke in ihrem Repertoire. Die musikalische Kreativität der jungen Menschen wird von Pfarrer Karl-Ludwig Hauth und der Steinborner Kirchengemeinde voll unterstützt. „Man hat uns Kabel und die Gesangsanlage gestellt, es gibt einen Aufbewahrungsraum für die Instrumente, und außerdem können wir hier im Haus der Kirche ein Mal wöchentlich proben“, berichten sie. Wegen der Anwohner habe Basix feste Übungszeiten, sagt Gemeindemitarbeiter Sven Heidenmann und versichert, dass auch Lärmpegelmessungen durchgeführt worden seien. Heute bedient er - wie vor jedem Auftritt - das Mischpult.

Auf die Frage, ob sie mal professionell Musik machen wollten, winken die Fünf ab: Kristin möchte nach dem Abitur zur Polizei gehen oder Jura studieren, Manuel strebt in Richtung Pharmazie und Willi in Richtung Maschinenbau. Matthias macht, gerade eine Ausbildung zum Maler und Lackierer und der Achtklässler Michael interessiert sich besonders für Computerprogrammierung. Aber eins sei sicher, erklären sie übereinstimmend: „Nebenbei wollen wir auf jeden Fall weiter in einer Band spielen.“ Anja Benndorf

Evangelischer Kirchenbote Nr. 39/2005, Sonntag, 25. September 2005


 

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