Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Kirchenkonzerte

Mit Trompeten und Orgel

EISENBERG: Famoses Konzert zum Abschluss eines Jahrtausends

Es war ein wohltuender Wechsel, am Silvester-Abend aus der Knallerei auf den Straßen in die ruhige Protestantische Kirche Eisenbergs zu treten, um mit Musik und Besinnung dem Jahresende näher zu kommen. Eingeladen hatten die katholische und die protestantische Gemeinde. Traditionen dieser Art setzen durch Erwartung, Erleben und Nachklingen-Lassen Zeichen, die in unserem hektischen Alltag Ruhepole sind.

Trompete und Orgel: Zwei Instrumente, wie sie kontrastreicher kaum denkbar sind. In Eisenberg waren die Blechbläser Andreas Vollet, Henning Ruppert, Ortwin Jung, Volker Lenz und Heinz-Günter Nuck, bei dem auch die Gesamtleitung lag, am Werk. Bezirkskantor Martin Reitzig präsentierte sich als souveräner Organist, einer der Trompeter schlug im herrlichen Schluss-Satz, einem "Trumpet Prelude" von Charpentier, die Pauken.

Als besondere Köstlichkeit erwies sich der Gesang der Sopranistin Anke Hofmann, die Händel und Bononcini interpretierte. Mit ihrem gepflegten, geschulten Organ modellierte sie Arien aus "Rinaldo" und "Griselda", Werken also, die relativ selten zu hören sind. Hofmann sang gelöst kleine Koloraturen, ihre Stimme behielt ihre strahlende Leuchtkraft auch in großen Höhen.

Tiroler Hirten- und Kirchtagmusik für Blechbläser eröffneten das Konzert, verband seine Teile. Schöne Trumpet Voluntaries in B und C (beide für zwei Trompeten und Orgel) von Stanley, die an Händel erinnerten, erklangen, Vejvanovsky wurde per Trompete und Orgel vorgestellt - ihm würde man gern öfter begegnen.

Erfüllung einer Hoffnung: Mourets "Rondeau de Fanfares" wurde, von der Orgel begleitet, aus unterschiedlichen Positionen geblasen - schön rauschte der Themenwechsel zwischen Orgel und Trompeten, ein Genuss. Es gab auch mal einen Fehlstart, der aber zwischen so viel fröhlicher bis zu vierstimmig gebotener Musik unbedeutend war, es gab jedoch auch einige Orgelsoli, die Reitzig beeindruckend bot. Das Offertoire des Louis James Albert Lefebure-Wely machte auf diesen interessanten Komponisten aufmerksam. Auch das heitere "Nun singet und seid froh" oder das ganz zarte, verhaltene "Vom Himmel hoch" wiesen nachdrücklich auf die ausgezeichnete Arbeit Reitzigs an der größten zweimanualigen Orgel der Pfalz hin, die vor 100 Jahren gebaut wurde.

Bleibt die ökumenische Besinnung. Pfarrer Marek Dydo von der katholischen Kirchengemeinde sprach von der menschlichen Sehnsucht nach Schutz durch Gottes Angesicht, Pfarrer Friedrich Schmidt erinnerte an dessen Barmherzigkeit und Sanftmut, die leicht den Weg nach Hause finden ließen.

Teilweise stehend dankten die Konzertbesucher den Musikern für die gemeinsam genossene Musik. (ema)

Die Rheinpfalz - Nr. 1 - Dienstag, 2. Januar 2001


 

Zusammenspiel der Generationen als ein bestimmender Aspekt

EISENBERG: Gelungene Mischung bei Silvesterkonzert

Könnte man das Jahr besser ausklingen lassen als mit dem Song "My Way", bekannt und berühmt geworden durch Frank Sinatra? Werner Puhlmann sang das Stück in einer neuen Textbearbeitung in deutscher Sprache mit den Untertitel "Zu Ende geht das Jahr" beim Silvester-Konzert zur Jahrtausendwende in der evangelischen Kirche in Eisenberg.

Puhlmann stimmte damit eine besinnliche musikalische Matinee an, die das neue Jahrtausend näher rücken ließ, während jeder Zuhörer die Chance hatte, in seinen eigenen Gedanken versunken vom alten Jahrtausend Abschied zu nehmen.
Das Konzert bestand aus einer Mischung berühmter instrumentaler Werke, bekannter sakraler Vokalmusik und aus modernen Melodien. Sehr gut gefiel die Sopranistin Tamara Schott - eine Schülerin Puhlmanns und heute Musikausbilderin - die mit "Memory" aus dem Musical, "Cats" und Mozarts "Ave verum" die Zuhörer in den Bann zog.
Ebenso wie Werner Puhlmann wurde Tamara Schott von Reinhold Kerwer an der Orgel begleitet. Die drei Interpreten gestalteten gemeinsam den vokalen Teil des Konzertes, zu dem gegen Ende Philipp Becker, der Enkel Puhlmanns, dazukam. Gemeinsam mit dem "Opa" sang der kleine Nachwuchs-Sänger Verse aus dem "Kalenderlied" von Franz Grothe.
Das Zusammenspiel der Generationen war einer der bestimmenden Aspekte des Konzerts: In mindestens vier Generationen konnten die Musiker unterteilt werden: Die Enkel vertreten durch die Kinderstimme von Philipp Becker; die Jugend mit frischem Elan durch die Sopranistin Tamara Schott; die Elterngeneration durch den Trompeter Heinz-Günter Nuck; und die Generation der Großeltern durch Werner Puhlmann, Reinhold Kerwer und Soja Kirsch. Letztere agierte als Begleiterin von Nuck, der mit dem "Trumpet prelude" von Charpentier, Auszügen aus der Wassermusik und der Choralbearbeitung "Jesus bleibet meine Freude" begeisterte.
Zwei ganz besondere Werke müssen noch erwähnt werden. Zum einen das "Vater unser", gesungen von Werner Puhlmann, das den Eindruck der Konzert-Andacht, die die Pfarrer Friedrich Schmidt und Marek Dydo schufen, verstärkte, zum andern das Lied "Von der edlen Musik" von Rathgeber, das Tamara Schott sang. Beide Werke standen für das enorme Leistungsvermögen der beiden Sänger, die unter der Gesamtleitung von Heinz-Günter Nuck und durch die Orgelbegleitung von Reinhold Kerwer das klanglich mentale Zentrum des Konzertgeschehens bildeten.

Stehende Ovationen Dank

Grandioser Abschluss nach einer Stunde unterhaltsamer, aber auch nachdenklich stimmender, Musik: Das "Halleluja" aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel, gespielt von den Instrumentalisten. Stehende Ovationen waren der Dank des Publikums, der Erlös des Konzertes ist für Kinder in Not bestimmt. (jös)

Die Rheinpfalz - Nr. 2 - Dienstag, 4. Januar 2000


 

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