Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


CVJM-Jungschartag und Konfirmandentag des Dekanats

Wie einstmals Robin Hood

EISENBERG: CVJM-Jungschartag im Wald

Gemeinsames Singen und Spielen und ein christliches Miteinander standen im Mittelpunkt des Jungschartages des CVJM Pfalz in Eisenberg.

Das protestantische Pfarramt, die evangelische Jugend und CVJM hatten in diesem Jahr die Ausrichtung übernommen. Mit Bahn, Bus und Auto waren 170 Kinder und zirka 40 Betreuer aus der ganzen Pfalz angereist. Trotz des unbeständigen Wetters war der Wald um die Pfälzerwaldhütte, Helinchen- und Kreuzeiche erfüllt von Lachen und Gesang.

Nach dem ersten Kennenlernen, einem Gottesdienst, dem Jungschargruß und Liedern meldeten sich die einzelnen Teilnehmergruppen, "Amokläufer", "Tit Bulls" oder "Power Boys" hießen, zum Start für die Spiele.

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Spiel und Spaß
brachte rund 170 Kindern
der Jungschartag des
CVJM Pfalz in Eisenberg.
FOTO: STUDENSKI

 

 


"Auf den Spuren von Robin Hood" war das Motto, und so konnten die Kinder auf den 20 Spielstationen Bogen- und Blasrohrschießen üben, einen Steckenpferdparcour reiten oder nach Robin-Art Schergen überfallen und auf Kaufmannsjagd gehen. Zwischendurch gab es Erbsensuppe mit Würstchen, was bei der kühlen Witterung besonders gut schmeckte.

Natürlich gab es auch eine Punktewertung bei den einzelnen Stationen, doch Gewinner waren am Schluss alle, denn sie hatten einen tollen Tag verbracht. (ps)

Die Rheinpfalz - Nr. 210, Montag, 10. September 2001


REPORTAGE

"Nur gemeinsam können Wir auf Gewalt pfeifen!"

GRÜNSTADT: Vom Videofilm bis zu Streetball: Viele Workshops beim Konfirmandentag des Dekanats

Tatort Schulhof am Samstagnachmittag: Zwei Mädchen durchqueren nichts ahnend den Pausenhof des Leininger Gymnasiums. Sie unterhalten sich intensiv über die Resultate der letzten Mathearbeit. Plötzlich tritt hinter dem Glascontainer ein Junge hervor. Kurz darauf folgen seine beiden Schulfreundinnen, stellen sich ebenfalls den beiden völlig überraschten Mädchen in den Weg. Sie wollen nur eines: ihren Frust der letzten Schulwoche abreagieren.

Was am Anfang nur in verbale Entgleisungen ausartet, spitzt sich schnell immer mehr zu. Jessica (12) und Claudia (13) werden zu Boden gestoßen und heftig getreten. Beide müssen ihren Geldbeutel herausgeben, der Junge bedroht sie sogar mit einem Messer. Zum Glück wenden sich die drei Angreifer jetzt endlich von ihren verängstigten Opfern ab und rennen weg. Doch der Schock bei den beiden Gepeinigten sitzt tief, sie bleiben vor Angst und Schmerzen liegen. Schnell scheint Hilfe zu nahen, zwei Jungen haben die Hilferufe gehört. Doch anstelle sich um die Verletzten zu kümmern, hagelt es wüste Beschimpfungen: "Die haben das verdient, denen helfen wir nicht!" Auch zwei Mädchen, die kurze Zeit später am Ort des Geschehens vorbeikommen, entfernen sich wieder, ohne geholfen zuhaben. Erst ihre beiden hinzueilenden Freundinnen zeigen Zivilcourage. Sie knien sich zu den beiden nieder, versuchen zu trösten und sprechen ihnen Mut zu.

"Alles prima im Bild", freut sich Kamerafrau Anna (12).Die Anspannung löst sich, alle Beteiligten sind zufrieden über den gelungenen Ablauf. Was auf den ersten Blick wie eine fast alltägliche Eskalation in der Schule oder auf dem Weinfest aussah, ist in Wirklichkeit ein Workshop beim Konfirmandentag des Dekanats Grünstadt. 14 Teilnehmer unter der Leitung von Martin Theobald hatten sich als Ziel dieses Nachmittags gesetzt, eine Gewaltszene möglichst realistisch nachzuspielen, diese später ihren 140 Kameraden als Kurzfilm zu präsentieren und dabei das beherzte Eingreifen der beiden Helferinnen zu loben. Als Filmtitel war schnell "Mut zur Hilfe" gewählt, als Vorbild diente die Bibelstelle vom barmherzigen Samariter.

Unter dem Motto" Ich pfeife auf Gewalt" trafen sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Region für einen Nachmittag, um Lösungsmöglichkeiten für alltägliche Aggressionen zu erarbeiten und insbesondere zu demonstrieren, dass es auch sinnvollere Aktivitäten als die Gewaltanwendung gibt.

"Uns ist es wichtig, dass jeder ein für sich interessantes Thema findet, deshalb bieten wir heute auch so viele Workshops an", so Dekanatsjugendpfarrer Johannes Fischer. So erfreuten sich Bierkästen stapeln, Töpfern, Holzschnitzen, ein Erste-Hilfe-Kurs, aber auch Mannschaftssportarten wie Street- und Volleyball großer Beliebtheit.

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Auch ein Erste-Hilfe-Kurs gehörte zum Angebot des Konfirmanden-Tags, der unter dem Motto "Wir pfeifen auf Gewalt!" stand.
FOTO: LINK

 

 

Vom Erfolg dieses Tages war Roland Uhly schnell überzeugt: "Es ist doch etwas ganz anderes, ob sich 40 Konfirmanden aus Grünstadt alleine treffen oder gemeinsam mit ihren Kameraden der Region etwas unternehmen." Mit dieser Feststellung hatte der Gemeindediakon genau ins Schwarze getroffen, denn spätestens bei der gemeinsamen Abschlussaktion wurde allen klar: "Nur gemeinsam können wir auf Gewalt pfeifen!"

Und das taten sie dann auch mit ihren Trillerpfeifen mit einem solch ohrenbetäubenden Lärm, dass das Schulgebäude nochmals an diesem Tag jäh aus seinem Wochenendschlaf gerissen wurde. (odi)

Die Rheinpfalz - Nr. 216, Montag, 17. September 2001


 

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