Der Herr ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da
ist Freiheit.
< 2. Korinther 3, Vers 17 >
Liebe Gemeinde,
ja, wo der Geist wirkt, da ist Freiheit, das bezeugen viele pfingstlerische
und charismatisch geprägte Christen. Sie sprudeln nur so heraus, von Krankenheilungen,
Zungenreden und Befreiungen von den Gebrechen dieser Welt, und Freiheit empfinden
sie, wenn sie auf dem Boden liegen und sich ganz dem Gefühl des Einsseins
mit diesem Geist hingeben. Ganze Gemeinden werden von diesem Segen erfaßt,
der dem Einzelnen Befreiung, Wohlstand und das Gefühl der Sicherheit bringt.
Das Wirken des Geistes ist in diesen Gemeinden verbürgt, er stellt sich
in ihrem Ritual ein. Kein Wunder, daß viele Suchende bei uns, aber besonders
in den armen Ländern, in diesen Gemeinden ihre Zuflucht suchen. - Der Apostel
Paulus kennt dies alles und er schlägt nun einen starken Pfahl ein. Er
betont:
Der Herr ist Geist, und dort, wo er wirkt, ist Freiheit. Hier geschieht etwas
Bedeutendes: Paulus bindet den Geist nicht an das Gefühl, sondern an den
Herrn Jesus. Der ist eine Realität aus Fleisch und Blut, beinhaltet den
Menschen in seiner ganzen Erfahrung. Bei Jesus lerne ich, daß der Geist
auch und gerade dann wirkt, wenn keine frommen Gefühle oder berauschende
Erlebnisse zu erwarten sind (Kreuzigung), sondern das Chaos meines Lebens mich
in die Dunkelheit führt, wo kein Licht sichtbar ist. Bei ihm lerne ich,
daß diese Dunkelheit eine Realität meines Lebens, aber nicht das
Ziel ist. Ich darf und kann meinen Lebensentwurf auf diesen Herrn hin gestalten,
der mein Leben aus der Dunkelheit führt und zum Ziel bringt. Es ist wichtig,
nicht der kurzfristige Erfolg, die Heilung von einem persönlichen Gebrechen
ist maßgeblich, sondern die Gewißheit, er bringt mein Leben zum
guten Ziel.
Er ist die Freiheit, die es mir ermöglicht, in den täglichen dunklen
Zeitungsmeldungen den Wegweiser seiner Nachfolge zu sehen.
Ihr
Pfarrer F. Schmidt