Blick

in die Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Februar 2000

             
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Schwestern der Ökumenischen Sozialstation
Donnersberg-Ost

             
Blick - Jahresübersicht          

Letzte Änderung: 08.03.2000

             

Monatsspruch Februar

Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten.
< Titus 2, Vers 11 >

Liebe Gemeinde,

die Gnade Gottes ist erschienen, - ist erschienen, nicht wird erscheinen! Ihr Ziel ist, alle Menschen zu retten, alle Menschen, nicht nur eine Minderheit. Man muß den Monatsspruch schon langsam, Wort für Wort sozusagen auf der Zunge zergehen lasen, damit man auf den Geschmack kommt. Die Gnade Gottes - für alle Menschen. Auch für den, den ich nicht riechen kann, der nichts von Gott und seiner Gemeinde wissen will? Schwer anzunehmen, und doch, es ist so. Gottes Gnade ist allen erschienen. Jesus hat es vorgemacht, er heilte Kranke, gab der Ehebrecherin eine neue Chance und besuchte den Zöllner. Aus diesem Grund stand für die Theologen seiner Zeit fest: Dieser kann niemals Gottes Sohn sein. Die Wohltaten Gottes können doch nicht allen Menschen zugute kommen. Nur, wer bestimmte Anforderungen von Sitte und Moral erfüllte, kann mit der Barmherzigkeit Gottes rechnen. Doch die von Jesus sichtbar gemachte Gnade Gottes widerspricht dieser Auffassung. Am Wirken der letzten Diakonisse in Eisenberg, Schwester Änne, kann man dies gut verdeutlichen. Sie war eine Person, die mit beiden Beinen auf der Erde stand, hatte Ecken und Kanten, konnte es mit dem einen gut und mit dem anderen weniger gut, hatte Freunde und Gegner, kurz, sie war eben so wie wir alle, und doch, wenn es galt, dem Ruf Gottes zu folgen und einem Menschen sein Leiden zu erleichtern, dann wußte sie sich zu allen gesandt. Menschen erfuhren dann ganz praktisch, daß sie Gott ganz wichtig sind. Gottes Gnade ist allen Menschen erschienen, gibt es etwas Schöneres zu berichten?

Ihr

Pfarrer F. Schmidt


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Sozialpolitsch Ökumenischer Arbeitskreis

Die Vortragsreihe des SÖA im Wintersemester 1999/2000 steht unter dem Generalthema: "2000 Jahre Christliche Gesellschaft." Am Donnerstag, den 24.02., hält Landesmännerpfarrer Gerd Kiefer um 20.00 Uhr im Thomas-Morus-Haus einen Vortrag zum Thema "Solidarität einer erneuerten Gesellschaft".


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Weltgebetstag der Frauen

Unter dem Motto "Talitha Kumi - Junge Frau, steh auf!", einem aramäischen Zitat aus dem Bibeltext Mk 5,41, laden Frauen aller Konfessionen ein zum Weltgebetstag am Freitag, den 03. März, in Eisenberg um 17.30 Uhr in den Kleinen Saal des Evangelischen Gemeindehauses.

Die Gestaltung des Gottesdienstes haben Frauen aus Indonesien entworfen.


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Schwester Änne Koob ist tot

Die Diakonisse Schwester Änne Koob starb im Alter von 89 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Mutterhaus der ev. Diakonissenanstalt in Speyer.

Die Trauerfeier fand am Dienstag, den 01.02. statt. Eine große Trauergemeinde aus Eisenberg geleitete sie mit ihren Angehörigen zur letzten Ruhestätte auf den Friedhof in Speyer.

Schwester Änne wurde in Weisenheim a. Sd. geboren. Sie kam aus einer christlichen Familie, deshalb sagte sie Ja zum schwesterlichen Leben. Sie wollte ihre Rüstzeit mit anderen teilen. Sie war eine Diakonisse, die Ja gesagt hat zum Weitergeben der frohen Botschaft. Bevor Schwester Änne nach Eisenberg kam, verrichtete sie ihren pflegerischen Dienst in Kaiserslautern und Haßloch. In Eisenberg verbrachte sie 37 Jahre ihres Lebens. Jeder kannte sie, die Frau mit der dunkelblauen Schwesterntracht und dem weißen Rüschenhäubchen. In ihrer beruflichen Laufzeit betreute sie unzählige Menschen am Krankenbett, hielt Wache bei den Sterbenden, betete mit ihnen und stärkte sie im Glauben.

Am Dienstag, den 01.02., nahm die Prot. Kirchengemeinde Abschied von einer Dienerin Gottes und von einer Frau, die in der Gemeinde vieles geleistet hat. Die Trauerfeier fand in der Kapelle im Mutterhaus statt. Herr Pfarrer Wien nahm den Predigttext aus Johannes 15, Vers 5, "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben", der auch gleichzeitig der Spruch war, mit dem sie in das schwesterliche Leben eintrat. Das gemeinsam angestimmte Lied aus dem Ev. Gesangbuch, Nr. 406 "Bei dir, Jesu, will ich bleiben", paßte sehr gut in die Trauerfeier.

Am Grab der Verstorbenen hielt Herr Pfarrer Schmidt eine kleine Ansprache und legte einen Kranz von der Prot. Kirchengemeinde Eisenberg nieder. Anschließend wurden wir als Trauergemeinde zum Kaffee in das Mutterhaus eingeladen. Herr Pfarrer Wien erwähnte dabei nochmals den Lebensweg von Schwester Änne Koob Nach dem gemeinsamen Gebet wurde ihr Lieblingslied, Nr. 407 "Stern auf den ich schaue", angestimmt.

Mit der Diakonisse Schwester Änne Koob ging ein Stück "Alt-Eisenberg" verloren. Eisenberg war ihre liebgewordene Heimat. Sie hat viel in der Prot. Kirchengemeinde geleistet.

Habe Dank, schlafe wohl!

Gisela Bernhard


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Die Glocken in ihrer Funktion als Signalinstrument und Kultgerät innerhalb der Gemeinde

Für viele Menschen ist die eigentliche Bedeutung des Glockengeläutes nicht mehr gegenwärtig.

In ihrer ursprünglichen Funktion sind die Glocken ein Kultgerät, d. h. sie rufen die Gemeinde zum Gebet und Gottesdienst. Sie werden nach einem genauen Plan geläutet.

In frühen Zeiten regelte das Glockengeläut den Ablauf des Arbeitstages. So begann der Tag mit dem Morgenläuten, wurde geteilt durch das Mittagsläuten und das Abendläuten leitete die Ruhe des Tages ein.

An Sonn- und Feiertagen laden die Glocken die Gemeinde zum Gottesdienst ein.

Das 13-Uhr-Läuten mit der tiefsten Glocke zeigt den Tod eines zur Kirchengemeinde gehörenden Gemeindegliedes an und ruft dazu auf, im Gebet der / dem Verstorbenen zu gedenken.

In Eisenberg besteht folgende Regelung:

¼ Stunde vor Beginn des Gottesdienstes ertönen die Glocken. Während des Gottesdienstes wird die übrige Gemeinde mit der Vater-Unser-Glocke zum Gebet aufgefordert.

Um 13 Uhr wird der Heimgang eines Gemeindegliedes angezeigt.

¼ Stunde vor Beginn der Trauerfeier wird die Gemeinde eingeladen, von der / dem Verstorbenen Abschied zu nehmen.

Bei Traugottesdiensten wird die Gemeinde ebenfalls ¼ Stunde vor Beginn durch Glockengeläut eingeladen, an diesem Sondergottesdienst teilzunehmen.

Dem gegenüber steht das Glockengeläut, abgelöst von Gebet und Gottesdienst. Es bedarf der Genehmigung der Behörden und liegt nicht in unserer Verantwortung.

In Eisenberg wird letzteres folgendermaßen gehandhabt:

19 Uhr Abendläuten; in Stauf um 18 Uhr Abendläuten.

Damit sichergestellt ist, daß die Glocken nur entsprechend ihrer Bestimmung eingesetzt werden, erfolgt der Einsatz dieser durch das Pfarrbüro.

Die Glocke auf dem Friedhof wird von der Stadt Eisenberg für jeden Bürger, der der Kirchengemeinde angehört, und, falls es seinem Wunsch entspricht, zur Bestattung geläutet.

In Stauf findet das Läuten vor Beginn der Trauerfeier statt, da auf dem Friedhof keine Gelegenheit zum Läuten besteht.

Bei besonderen Anlässen der Politischen Gemeinde, wie Gefahr, Sturm, Feuer oder auch Jahreswechsel, kann nach Absprache geläutet werden.

Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 07.10.1983 sind Geräuschimmissionen durch liturgische Glockengeläute im herkömmlichen Rahmen keine erhebliche Belästigung, sondern eine zumutbare sozialadäquate Einwirkung.

Wenn Sie noch Fragen haben, die das Thema Glockenläuten betreffen, rufen Sie mich an.

Ihr Pfarrer F. Schmidt


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"Nur dies eine, seht, habe ich gefunden,
daß Gott die Menschen als redlich erschuf;
sie selbst aber suchen viele Ränke."

Beim Blick aus dem Fenster, hinunter ins Tal, sieht man ihn wieder, wie jedes Jahr, den Schäfer mit seiner Herde, neben ihm, bei Fuß, seine beiden treuen Hunde. Er läßt ihnen viel Freiraum, seinen Schafen. Es ist kalt, sehr kalt. Die Wiesen sind mit einer hauchdünnen Schneedecke überzogen. Aber der Schäfer harrt aus, auf einer Stelle, die Kapuze tief über das wettergegerbte Gesicht gezogen, die Hände in den Manteltaschen vergraben. Eben noch stützte er sich auf seinen Stab, ein Bein über das andere gelegt, nach Schäfermanier, als es die Sonne noch gut meinte und ihn wärmte. Aber nun läuft er immer einige Meter hin und her. Die Sonne verschwindet milchig hinter Wolken ... es riecht nach mehr Schnee. Selbst er, der allen Wettern Trotzende, wird unruhig in Anbetracht der sich anbahnenden Bedrohung.

Dieses archaische Bild des Schäfers mit seiner Herde, dessen Beruf Jahrtausende überdauert hat, Sinnbild des Beschützenden, des Guten Hirten, vermittelt Ruhe und Frieden. Dieses durchweg Positive, Gute und Reine, wird jedoch bedroht durch das aufkommende Negative, Böse Das Reine kommt in Gefahr. Es ist ein Problem, so alt wie die Menschheit selbst, und bleibt hartnäckig in ihr verankert, bringt weiterhin Zerstörung vielerlei Art mit sich. Wir haben Kriege, Unfrieden im Großen, im Kollektiven, bis hin zum kleinsten zwischenmenschlichen Bereich, zwischen Familien, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern usw.. Das menschliche Miteinander gestaltet sich im neuen Jahrhundert, in gleicher Weise schwierig, wie in den Jahrhunderten und Jahrtausenden davor. Die Bosheit in Form von Lüge und Intrige, gesät von teuflischer Zunge, treibt ihre Keime oft hoch hinaus und endet in den kuriosesten Blüten. Um bei letzterer Form zu bleiben, diese verfeinerte "Spielart "der Lüge ist wohl eine der boshaftesten Kommunikationsarten überhaupt.

Der Brockhaus sagt hierzu, daß es sich um eine hinterhältige Machenschaft handelt, mit der jemand gegen einen anderen arbeitet und im zu schaden sucht.

Auf jeden Fall ist sie immer feige, da quasi aus dem Hinterhalt geschossen wird. Der Urheber verspricht sich oft einen Vorteil in Bezug auf seine Person, da die Zielperson durch diese Machenschaft denunziert wird. Wird eine Intrige schlau und geschickt erdacht und eingefädelt, dann wird sie zum Selbstgänger. Sie gewinnt Eigenständigkeit, und der Urheber, da sich ein regelrechtes Netzwerk geknüpft hat, das schwer zu entwirren ist, bleibt oft lang und auch unbeschadet im Dunkeln. Es gehört also eine gehörige Portion Intelligenz dazu, besser "teuflische Schläue".

So ließen und lassen solche Machenschaften seit alters her in der großen Politik Köpfe und Posten rollen. Das, was im Großen erfolgreich praktiziert wurde und wird, läßt sich im engeren Umfeld, sprich Kommune oder Nachbarschaft, genauso inszenieren. Wenn Halbwahrheiten, geschickt ummantelt mit Worten und Gesten, somit glaubhaft in verschiedene Richtungen (oft reicht schon eine Richtung) abgesandt werden, dann sind die Zutaten für die Gerüchteküche geliefert. Die giftige, aber äußerst schmackhafte Suppe reicht aus, um dem Ruf der Zielperson zu schaden, wenn nicht, ihn sogar zu zerstören. Auch die Bibel bestätigt dies: "Wie Leckerbissen sind des Ohrenbläsers Worte, sie gleiten ein ins Innerste des Leibes." ( Sprüche 18,8). Damit wird aber auch unsere Aufnahmebereitschaft, unsere Empfänglichkeit für solche Dinge bestätigt. Es kann sich wohl keiner davon freisprechen. In das sog. Böse ist jeder verstrickt, der eine mehr, der andere weniger. Wir werden da hineingeboren und bringen es lt. Christlicher Lehre bei der Geburt, in Form der Erbsünde, mit auf die Erde. Diese besagt, daß der Hang zur Sünde (zum Bösen) dem Menschen anhaftet. Er muß sich damit ein Leben lag auseinander setzen. Es entspricht also unserer menschlichen Natur und ist somit unausweichlich. Sollte man sich deshalb nicht hüten, über andere zu urteilen, beim Entdecken ihrer bösartigen Spiele? "Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders und den Balken in deinem Auge beachtest du nicht." (Matthäus 7,3) Jesus meinte sicherlich nicht, daß wir beim Entdecken solcher Machenschaften tatenlos zusehen sollen. Wir sollen zuerst unsere eigene Bosheit erkennen und uns zu ihr bekennen, also Selbstkritik üben, bevor wir das Böse in unseren Mitmenschen verurteilen. Dabei dürfen wir aber nicht den Fehler machen, andere Menschen freiweg als böse Menschen zu bezeichnen, denn das wäre ein Werturteil. Dies ist nicht unsere Aufgabe, sondern obliegt einer höheren Macht. Unsere Aufgabe ist es, die Sünde (das Böse) zu hassen und den Sünder zu lieben (Augustinus). - Keine leichte Aufgabe, wie ich meine.

Monika Kirschbaum


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Kirchenfahrdienst

Schon seit mehreren Jahren bieten wir zu den Sonntagsgottesdiensten in der Prot. Kirche in Eisenberg einen Kirchenfahrdienst an. Wir wollen damit auch älteren Gemeindegliedern, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, die Möglichkeit geben, in die Kirche zu gehen. Auf Anregung von Herrn Pabst, der zusammen mit den Presbytern Horst Altenbrandt, Friedel Eichling und Volker Trotzkowski, sowie den Herren Werner Breth, Jegor Herdt und Roman Link dem Kirchenfahrdienst angehört, veröffentlichen wir hier die Fahrtstrecke des Kirchenbusses mit den Haltestellen:

Start: 09.30 Uhr am Gemeindehaus Eisenberg - Eingang Kleiner Saal

EV. GEMEINDEHAUS, Theaterstraße, Neustraße, Dr.-Kurt-Schumacher-Str., Karl-Marx-Str.

HALT: ECKE KARL-MARX-STR. / BERLINER STR.

Berliner-Str., Gerhart-Hauptmann-Str.,

HALT: ECKE GERHART-HAUPTMANN / ROSENTHALER STR.

Rosenthaler Str., Kinderdorfstr., Kerzenheimer-Str.,

HALT: ECKE KERZENHEIMER / DR.-KURT-SCHUMACHER-STR.

Kerzenheimer-Str., Pestalozzi-Str.,

HALT: ECKE PESTALOZZI-STR. / BGM.-DIEHL-STRASSE

Pestalozzi-Str., Bosch-Str., Hauptstr.,

PROT. KIRCHE IN EISENBERG

Der Kirchenfahrdienst ist gerne bereit, diese Fahrtroute, die jeden Sonntag gefahren wird, zu erweitern und einzelne Gemeindeglieder auch zu Hause abzuholen. Wer daran interessiert ist, abgeholt zu werden, melde sich bitte im Pfarramt 1, Telefon: 72 13.


Redaktionsschluß: 21. Februar 2000


Herausgeber:

Evangelische Kirchengemeinde
Protestantisches Pfarramt 1
Friedrich-Ebert-Straße 15
67304 Eisenberg/Pfalz

Redaktion:

Pfarrer Friedrich Schmidt (verantwortlich),
Marianne Dech, Monika Kirschbaum, Jörg Krause