Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Jugendkreuzweg beider Kirchen

DIE REPORTAGE

Mut haben und "Gesicht zeigen"

EISENBERG: Jugendkreuzweg beider Kirchen - An Leben und Leid Jesu erinnert

Gemeinsam über die Vergangenheit nachdenken, Leben und Leid Jesu rekapitulieren und auf die heutige Zeit übertragen, wollten die Konfirmanden- und die Firmgruppe zusammen mit den Pfarrern Karl-Ludwig Hauth und Marek Dydo in Eisenberg. Sie stellten den diesjährigen Jugendkreuzweg deshalb unter das Motto "Es geschieht heute".

Damit hatten sie bei verschiedenen Altersgruppen Interesse geweckt, nicht nur Jugendliche fanden sich ein. "Wir wollten einfach mal sehen, was hier so los ist, wir waren noch nie hier", sind die zwölfjährige Andrea Haag und die elfjährige Christina Dietz neugierig. Den Anfang machte man in der katholischen Kirche. Die Passionsgeschichte, vorgetragen von den Jugendlichen selbst, diente als Grundlage für den weiteren Weg, der über sieben Stationen führte. "Man sollte spüren, dass Jesu Leid auch mit uns zu tun hat und für uns heute lebt", erklärte Pfarrer Hauth. Um dies zu verdeutlichen benutzten die Jugendlichen "Sehhilfen". Anhand von Bildern, die das Leben Jesu mit aktuellen Themen vermischten, wurde Aktualität aufgezeigt. Krieg, Vertreibung und Elend zeigten, dass auch heute noch viele Menschen "ihr Kreuz tragen müssen". Auschwitz war genauso ein Thema wie der Solinger Brandanschlag oder die aktuellen Anschläge im Baskenland.

 

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Die Konfirmanden- und die Firmgruppe gingen mit den Pfarrern
Karl-Ludwig Hauth und Marek Dydo in Eisenberg den Kreuzweg.
FOTO: STUDENSKI

 

Schließlich trugen die Jugendlichen selbst das Kreuz zur evangelischen Kirche, wo man weiter die Stationen Jesu verfolgte. Zwischen den Bildern erklang immer wieder ruhige und meditative Musik, eine nachdenkliche Stimmung trat ein. Und genau das ist es auch, was Pfarrer Hauth immer wieder erstaunt: "Trotz ihrer Jugend gehen die Leute mit sehr viel Ernsthaftigkeit an die Sache heran." Immer wieder riefen die jungen Menschen dazu auf, Mut zu haben, das Leid anderer nicht zu ignorieren und "Gesicht zu zeigen".

Am Ende konnte jeder seine eigenen Gedanken und Ängste auf Zetteln ans Kreuz hängen. Erstaunlich, wie unterschiedlich, aber auch weitsichtig die Themen darauf waren. Oft genannt wurde der Wunsch, Kriege mögen aufhören, der Ausländerhass ein Ende nehmen, aber auch von Angst vor BSE war zu lesen und vom Wunsch, Kinder besser vor Sexualstraftätern zu schützen. Zum gemeinsamen Reden und Nachdenken waren schließlich alle Besucher bei Quark und Fladenbrot im Evangelischen Gemeindehaus eingeladen. (ilb)

Die Rheinpfalz - Nr. 84 - Montag, 09. April 2001


 

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