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Protestantische Kirchengemeinde
Zweite Hand oft erste Wahl ORTSTERMIN: Beim Second-Hand-Basar des Krabbeltreffs Eisenberg-Steinborn - Strenge Vorkontrolle VON BETTINA BOSTAN EISENBERG. „Kind, bist du schon wieder gewachsen!“ - Diese Feststellung machen Eltern, wenn dem Nachwuchs die Hosen mal wieder zu kurz geworden sind, die Pullis und Jacken zu eng oder die Schuhe zu klein. Eine Möglichkeit, günstig neue Kleidung zu erstehen, ist der große Second-Hand-Basar des Krabbeltreffs Eisenberg-Steinborn, der am Samstag und am Montag wieder viele Mütter, Väter und Kinder anlockte. „Dies ist der zweite Winterbasar, den wir im Gemeindehaus veranstalten“, sagt Eva-Maria Hauth, die Hauptorganisatorin. Waren konnten am Mittwoch vor dem Basar abgegeben werden. Dabei gab es eine Beschränkung auf 150 Teilnehmer à 50 Artikel, um ein Überangebot zu vermeiden. „Wir sind bemüht, nur wirklich gut erhaltene Kleidung und Gegenstände anzunehmen, damit die Qualität des Basars erhalten bleibt“, so Hauth. Verschlissene, ausgewaschene Kleidungsstücke, Teile mit Löchern oder fehlenden Knöpfen und Gegenstände, die sichtlich beschädigt sind, werden bei der Vorkontrolle von vornherein an den Verkäufer zurückgegeben und kommen nicht in den Verkauf. Mit 30 Helferinnen werden die Waren zunächst nach Größen sortiert und auf den einzelnen, mit Größenschildern versehenen Tischen und Kleiderständern positioniert. Pro Verkäufer wird eine Gebühr von 3 Euro fällig sowie eine Spende in Höhe von 15 Prozent des Verkaufserlöses für das Straßenkinder-Projekt „Proame“ in Brasilien. „Seit Beginn der Basare vor 18 Jahren unterstützen wir regelmäßig bei allen möglichen Gelegenheiten dieses Projekt, das sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzt“, erzählt Hauth. Der erste Verkaufstag am Samstag ist wie erwartet ein voller Erfolg. Rund 200 Käufer verzeichnen die Organisatoren. „Ich komme gerne hierher wegen des guten Angebots und weil das Basarteam zwischendurch immer wieder die Tische aufräumt“, sagt Marion Heim aus Göllheim, die für ihre beiden Mädchen (eineinhalb und fünf Jahre alt) einiges gefunden hat. Das wiederholte Aufräumen ist durchaus erforderlich, denn der erste Andrang ist groß und in Windeseile sind die zuvor geordneten Waren auf den Tischen durcheinander geraten. Birgit Göttlich aus Wattenheim trägt eine große Ikea-Tasche prallvoll mit Kinderkleidung. „Für meine beiden Kinder habe ich schöne Kleidung und Spiele gefunden“, erzählt sie. Ihre 13-jährige Tochter habe auch die Anprobe genutzt, die man bei anderen Basaren meist nicht findet. Daniela Wödl aus Dannenfels ist mit ihrem vier Wochen alten Jakob zum ersten Mal bei einem Basar. „Ich finde es sehr voll hier, habe aber einen schönen Schneeanzug und Spielzeug gefunden“, sagt sie. Melanie Pflüger aus Göllheim war nicht so sehr erfolgreich. „Ich habe wenig gefunden für meine beiden Kinder und habe den Eindruck, dass die Qualität der Waren immer mehr nachlässt“, sagt sie enttäuscht. Michaela Elhag aus Eisenberg hat den gleichen Eindruck: „Man findet immer mehr Discounter-Ware, nur noch wenig Markensachen.“ Nach dem ersten Ansturm der Basar-Besucher ist von der Ordnung auf den Tischen nicht mehr viel übrig geblieben. - FOTO: BOSTAN Am Montagnachmittag ist
dann nochmals „Großkampftag“ für die Helferinnen des
Basars, denn die nicht verkauften Waren müssen sortiert und
nach Verkäufernummern aufgeteilt werden. „Etwa die Hälfte
der Waren gehen an die Verkäufer zurück“, sagt Hauth.
Außerdem wird abgerechnet: Mit dem Computer wurde jedes verkaufte
Teil genau erfasst, und so kann pro Verkäufer eine genaue Abrechnung
gemacht werden. INFO Der nächste Second-Hand-Frühlings-Basar findet statt am 17. und 19. April 2010. Anmeldung und Info bei Eva-Maria Hauth, Telefon 06351/8419. Stichwort: Proame Proame steht für „Programa de Apoio a Meninas e Meninos“ (Programm zur Unterstützung von Jungen und Mädchen). Die Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu schützen, um ihnen ein würdiges Leben zu ermöglichen. Seit 1988 arbeitet Proame in São Leopoldo, einer 185.000-Einwohner-Stadt im Süden Brasiliens. Ziel ist, die Bande der Kinder mit ihren Familien und mit der Schule zu stärken. Dies geschieht etwa in Form von Familienberatung, Erziehung in Werkstätten, Frauengruppen, Unterstützung der Schulen und Bibliotheken, Nachhilfe für Schulaufgaben oder Beratung im Bereich der Gesundheit (bessere Ernährung, Naturprodukte). Weitere Infos im Internet unter www.norf-nievenheim.de/proame. (bbq) DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 221, Mittwoch, 23. September 2009, Seite 19 |