Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Autofreies Eistal

Wenn die Ampelzeichen im Eistal keine Beachtung finden

EISENBERG/RAMSEN: Wetter schreckt Radfahrer etwas ab - Landrad Werner:
„Gutes Projekt für das Image der Region“

Aufgrund der ungünstigen Witterung nutzten gestern weniger Radfahrer und Fußgänger als in den Vorjahren beim Aktionstag Autofreies Eistal die Möglichkeit zu einem Ausflug entlang des Eisbachs. Trotzdem äußerten sich mehrere Veranstalter größtenteils zufrieden über den Verlauf des Tages. Einen reibungslosen Ablauf meldete auch die Polizei, die für die Sicherheit auf der Strecke sorgte.

„Für uns Radfahrer ist dies ein großes Erlebnis, und die schöne Natur entlang der Strecke ergänzt die gute Idee, die Straße für den motorisierten Verkehr zu sperren“, freute sich der Anführer einer Gruppe von neun Radfahrern aus Düsseldorf, die wohl die weiteste Anreise hinter sich hatten. Die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs waren am Vortag mit dem Plandampfzug durch die Pfalz unterwegs und erfuhren nebenbei von der Veranstaltung im Eistal, berichtete Vorsitzender Jörg Herrmann. Spontan beschloss die Gruppe, vom Bahnhof Hochspeyer die Route durchs Eistal zu nehmen mit dem Ziel Bahnhof Worms, von wo es gestern Abend mit dem Zug wieder zurück ins Rheinland ging.

Hunderte von Helfern der teilnehmenden Vereine und Privatpersonen waren in aller Frühe schon auf den Beinen und bereiteten die Aktivitäten vor. Im Gegensatz zur Dampflok entwickelte die Gulaschkanone der Stumpfwaldbahn kräftigen Rauch aus dem Schornstein. Und Gerhard Rahn, der mit der ganzen Familie im Einsatz war, kümmerte sich um die Kartoffeln für die rund 200 Liter Erbsensuppe.

In Ramsen selbst bauten Helfer Stände und Zelte auf, und zahlreiche Kuchen wanderten zum Verzehr in Richtung Ortseingang. Die Hauptstraße in Eisenberg bot ebenfalls viele Verpflegungsstände, aber auch für Unterhaltung war gesorgt. „Der Tag lohnt sich auf jeden Fall, es kommen immer viele Besucher“, so Maria Dardis vom „Casa Verde“, wo es sich die Gäste trotz des kühlen Wetters im Ambiente aus Blumen, Zubehör und italienischen Köstlichkeiten gut gehen ließen.
 

05afe.jpg (47 KB) - Foto: Studenski

Nicht nur Radeln war angesagt beim autofreien Eistal am gestrigen Tag der
Deutschen Einheit. Beim Eisenberger CVJM konnte man sich am „Sky Jump“, einer Klettsprungwand, versuchen.
FOTO: STUDENSKI

Viel Betrieb herrschte wieder beim CVJM, der für Verpflegung und Kinderunterhaltung sorgte. Zu der üblichen Hüpfburg für die Kleinen war erstmals mit dem „Sky Jump“ eine Klettsprungwand aufgebaut. Keine Beachtung fand dagegen die Ampelanlage am Abzweig Bahnhofstraße, die wie üblich ihre Zeichen gab. Sehr gut frequentiert wurde auch der Luftballonwettbewerb der VG. Dort herschte den ganzen Tag über großer Andrang und die gelben Ballons entschwebten am laufenden Band in den grauen Himmel.

Als „gutes Projekt für das Image der Region“ bezeichnete Landrat Winfried Werner, der mit Familie zu Fuß unterwegs war, die Veranstaltung. Ein weiterer Schwerpunkt bildete sich rund um den Storchenturm, wo ein regelrechtes Volksfest standfand.

Und zu Staus kam es am Nachmittag vor der protestantischen Kirche, wo die Band der evangelischen Jugend, „Basix“, nicht nur die jungen Zuhörer mit ihrem progressiven Sound begeisterte. Das Kircheninnere bildete eine Oase der Ruhe und zahlreiche Besucher bewunderten die sagenhafte Schwurhand, sagte Presbyter Friedel Eichling.

Trotz der Straßensperrung und weiträumigen Umleitungen war die medizinische Versorgung durch die Kelten-Apotheke, die gestern Notdienst hatte, gesichert. „Es gab keine Beschwerden, die Leute haben uns alle gefunden“, so Apotheker Peter Walser, dem allerdings auffiel, dass „über die Hälfte der Radfahrer ohne Helm unterwegs war“. (hsc)

Die Rheinpfalz - Nr. 230, Dienstag, 04. Oktober 2005


 

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